Der Kasseler Furore Verlag feierte sein 30-jähriges Jubiläum

(v.li.): Pascal Schwab (Viola), Sebastian Kuhn (Violoncello), Cornelia Schäffer (Vizepräsidentin Soroptimist International Deutschland, Prof. Annegret Huber von der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Thomas Rudolff von der IHK Kassel-Marburg, Gründerin und Geschäftsfühererin des Furore Verlags Renate Matthei, Stadträtin Anne Janz und Jisoo Chae und Yulia Mustaeva (Violine) Foto: Candy Welz

Foto: Candy Welz

Streichquartette und viel gute Laune: Mit einem großen Fest feierte der Furore Verlag sein 30-jähriges Jubiläum. Den unterhaltsamen Gastvortrag hielt Prof. Dr. Annegret Huber von der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, die auf eine sehr persönliche Art und Weise auf die 30-jährige Verlagsgeschichte zurückblickte. Streichquartette von Maddalena Laura Lombardini Sirmen, Luise Adolpha Le Beau, Matilde Capuis und Olga Magidenko hatten die Studierenden der Musikakademie der Stadt Kassel Yulia Mustaeva, Jisoo Chae (Violine), Pascal Schwab (Viola) und Sebastian Kuhn (Violoncello) unter der Leitung von Karin Wolf die Stücke einstudiert.

 Unter den mehr als 100 Gästen aus Kunst, Kultur, Politik und Wirtschaft waren Kulturamtsleiterin Dorothée Rhiemeier, Oberstabsfeldwebel Sven Kempe vom Zentrum Militärmusik der Bundeswehr, Christian Krauß von der VG Musikedition, der Geschäftsführer Kommunikation, Thomas Rudolff, von der IHK Kassel-Marburg, Waltraut Wesselmann, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung, Gabriela Wolff-Eichel von den Freunden des Stadtmuseums, Dr. Eva Schulz-Jander, katholische Präsidentin des Deutschen Koordinierungsrates, Prof. Ingrid Baumgärtner von der Universität Kassel, der Leiter der Musikakademie Dr. Peter Gries, die Komponistin Regine Brunke und die Musiker Jochen Faulhammer und Vera Weth, sowie Elke Bockhorst, Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) Hessen und Dr. Marlis Wilde-Stockmeyer von Malwida von Meysenbug-Gesellschaft e.V.
Das 30-jährige Jubiläum hat der Furore Verlag zum Anlass genommen, um unter dem Motto „30 Jahre Furore Verlag – 30 Streichquartette” Werke von Komponistinnen verschiedener Epochen vorzustellen. Die bedeutendste Gattung der Kammermusik, die sich im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts entwickelte, ist bis heute sehr beliebt.

Komponistinnen des 18. bis 21. Jahrhunderts haben variantenreiche Quartette in einer großen stilistischen Vielfalt geschrieben, die der Furore Verlag mit diesem Projekt besonders würdigt und bekannt machen möchte.

Und so gab es folgerichtig Streichquartette von Komponistinnen des Barocks bis heute auf der Jubiläumsfeier zu hören. Die Studierenden der Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr“ Yulia Mustaeva, Jisoo Chae (Violine), Pascal Schwab (Viola) und Sebastian Kuhn (Violoncello) hatten unter der Leitung von Karin Wolf die Stücke einstudiert.
In Vertretung des Oberbürgermeisters Bertram Hilgen überbrachte Stadträtin Anne Janz ein Grußwort der Stadt Kassel. Sie betonte die internationale Bedeutung des Verlages auch für den Wirtschaftsstandort Kassel und ihre Wichtigkeit für die Außenwirkung der Stadt als Standort international agierender Kulturträger. Die Auszeichnung der Geschäftsführerin und Gründerin des Furore Verlags, Renate Matthei, mit dem Soroptimist Deutschland Preis zeige eindrucksvoll, dass dies an höchster Stelle im Staat Beachtung findet.

2016 feiert der weltweit einzige Musikverlag, der exklusiv Noten, Bücher und CDs von und über Komponistinnen im Programm hat, sein 30-jähriges Jubiläum. Vor 30 Jahren war es eine Sensation, als die Kasseler Betriebswirtin Renate Matthei 1986 einen Musikverlag, in dem ausschließlich Werke von Komponistinnen aus allen Jahrhunderten publiziert werden sollten, gründete. Ihr ehrgeiziges Projekt war überaus erfolgreich: Im Jahr 2016 wird der Furore Verlag 30 Jahre alt und es erschienen bislang mehr als 1.500 Werke von etwa 170 musikschaffenden Frauen aus Europa, Amerika, Asien und Australien. Die Zeitspanne der Entstehung dieser Musik reicht vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Durch den Verlag wurde das oft übersehene weibliche Musikschaffen einer breiteren Öffentlichkeit und für wissenschaftliche Erforschung zugänglich gemacht.

1986, als Renate Matthei den Furore Verlag gründete, sah die Welt noch anders aus: Eine Welt ganz ohne Internet. Ohne Google und ohne Vernetzung. Komponierende Frauen gab es schon immer, aber sie waren praktisch unauffindbar. Sie waren sehr vereinzelt. In den letzten Jahren hat sich einiges geändert. Mittlerweile gibt es wichtige Zeichen der öffentlichen Anerkennung für die Arbeit des Furore Verlags.

2012 ist die Gründerin und Geschäftsführerin des Furore Verlages, Renate Matthei, mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Bundespräsident Joachim Gauck hat ihr den Verdienstorden anlässlich des Tags der Deutschen Einheit in Berlin persönlich überreicht. 2015 hat Renate Matthei für ihren Einsatz für die Komponistinnen den Hauptpreis des Soroptimist Deutschland Preises bekommen.

Fünf Mal erhielt der Furore Verlag für ausgewählte Notenausgaben bereits den Deutschen Musikeditionspreis „Best Edition”: 2015 für die zweibändige Notenedition „Mund auf statt Klappe zu“ mit Liedern der internationalen Frauenbewegung, die vom Luxemburger Archiv CID | Fraen an Gender herausgegeben wurde. „Die beiden Bände zeigen sehr anschaulich, dass auch die Geschichte der Frauenbewegung durch zahlreiche Lieder begleitet wurde, die die Forderungen nach Gleichberechtigung, politischer und gesellschaftlicher Teilhabe musikalisch unterlegten und lauthals zum Ausdruck brachten“, so die Jury. Des Weiteren wurden prämiert: 2010 die Edition „Ausgewählte Lieder” von Josephine Lang, 2006 die Edition „25 plus piano solo”, eine festliche Jubiläumsedition, 2002 die Faksimile-Edition „Das Jahr” von Fanny Hensel, geb. Mendelssohn und 1996 die Edition „Ton-Zeichen” der Darmstädter Komponistin Barbara Heller.

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